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AutorenbildAtlaslogist Claudio Hösl

Stimmungen über das Ohr aufnehmen



Unser Gehirn regelt Emotionales beim Musikhören

Was für Geräusche und Klänge gilt, die wir registrieren, trifft auch auf die Musik zu: Höreindrücke, die eine spezielle emotionale Bedeutung haben, bevorzugt unser Gehirn bereits auf einer sehr frühen Verarbeitungsebene.


Wie funktioniert die "Bevorzugung" beim hören?

Die Bevorzugung passiert beim Übergang des Höreindrucks vom (Innen-)Ohr über Hörnerv und Hirnstamm im Hörzentrum.

Bei dieser Art von Priorisierung, kommen deutlich mehr Informationen im Hörzentrum an als nur das Geräusch oder der Ton selbst – nämlich die mit dem Höreindruck verbundenen Gefühle.



Warum klingt Musik beschwingt beziehungsweise traurig?


Man spricht oft davon, dass ein Musikstück traurig sei, fröhlich, melancholisch, bedrohlich oder gar aggressiv. Was aber meint man eigentlich damit? Normal können Eigenschaften wie diese ja nur lebendige Wesen haben. Das beschäftigt die Wissenschaft seit Ende des 19. Jahrhunderts. Eine klare Antwort gibt es bisher leider nicht.



Die Ausdruckstheorie: Was uns der Komponist sagen möchte

Eine verbreitete Theorie besagt, dass wir Musik darum fröhlich oder traurig nennen, weil ein anderer diese Gefühle ausdrücken wollte, als er die Musik komponiert oder gespielt hat.

Musik wird als eine Art Sprache verstanden. Wenn man Musik hört, interpretiert unser Gehirn die wahrgenommenen Laute auf vergleichbare Weise, wie wir auch eine traurige Erzählung verstehen würden.

So naheliegend das erst einmal klingt, unproblematisch ist diese Theorie nicht: Der Komponist empfindet diese Gefühle in der Regel nicht in dem Moment, in dem er ein Lied komponiert.


Die Erregungstheorie: Als Hörer mit einbezogen

Eine weitere interessante Theorie dazu ist die Erregungstheorie. Sie besagt, dass die Musik nicht die Emotionen ausdrückt, die der Komponist „hinein gibt“, sondern dass die Musik durch ihre Form den Hang besitzt, bestimmte Gefühle im Zuhörer auszulösen.

Nach dieser Theorie erkennt und versteht der Hörer also nicht ein Musiktitel als traurig oder heiter, sondern er ist sozusagen selbst mitgerissen, wird also zum beispielsweise traurig, wenn er ein trauriges Musikstück hört.





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