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AutorenbildAtlaslogist Claudio Hösl

Sonnenallergie erkennen!


Sonnenstrahlen sind gut für Körper und Seele und helfen bei der Vitamin D-Bildung. UV-Strahlen haben aber jedoch auch negative Effekte. Neben Faltenbildung und Hautkrebs kann es eventuell zu allergischen Reaktionen auf bestimmte Inhaltsstoffe kommen: einer Sonnenallergie.

Die „Sonnenallergie“ ist die häufigste, aber nur eine Form photoallergischer Reaktionen.

Was ist eine phototoxische Reaktion?

Bei der phototoxischen Reaktion kommt es im Körper zu einer chemischen Reaktion. Und zwar zwischen einem bestimmten Stoff (Photosensibilisator) und dem direktem Sonnenlicht. Es ist keine Allergie, vielmehr eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Die Haut reagiert sensibler auf UV-Strahlung als sonst. Oft ruft schon eine geringe Menge Licht als Ursache brennende Rötungen oder Blasenbildung hervor. Und zwar an Hautstellen, die zusammen oder nach Kontakt mit dem Photosensibilisator der Sonne ausgesetzt waren.

Verursacher von phototoxischen Reaktionen:

  • Natürliche Stoffe: Johanniskraut (Hypericine), Doldenblütlern (Furocumarine)

  • Kosmetika (Parfüm, Hautcreme)

  • Chemikalien in Reinigungsmitteln, Farbstoffen

  • Medikamente


Photoallergie

Bei einer sogenannten photoallergischen Reaktion (Photoallergie - im Volksmund oft Sonnenallergie) handelt es sich um Hautveränderungen, die durch den Einfluss ultravioletter Strahlen entstehen. Diese werden durch Reaktionen des Immunsystems in Gang gesetzt. Der Prozess entsteht durch ein Photoallergen: Das sind Stoffe, die zu einer Sensibilisierung führen können, wenn sie auf oder in der Haut Sonnenlicht ausgesetzt sind:

  • Antibiotika aus der Klasse der Sulfonamide und Tetrazykline

  • manche Schmerzmittel, Blutdrucksenker, Malariamittel und Entwässerungstabletten

  • Pflanzen wie Sellerie, Petersilie und Zitrusfrüchte

  • Parfüms und kosmetische Produkte

Da die Reaktion durch UV-A-Strahlen hervorgerufen wird, kann diese auch bei Sonneneinstrahlung in verglasten Räumen entstehen.





Arten von Sonnenallergie sind:

Lichturtikaria

Bei der Lichturtikaria reagieren Allergiker nur auf Strahlung innerhalb eines ganz bestimmten Wellenlängenbereichs empfindlich. Am häufigsten auf sichtbares Licht und auf unsichtbare UV-A-Strahlen. Auf der Haut entwickeln sich Quaddeln, als hätten die Betroffenen mit Brennnesseln Kontakt gehabt. Die Symptome kommen innerhalb weniger Minuten. Sie verschwinden nach ein bis zwei Stunden wieder, wenn die Person das Sonnenlicht verlassen.

Chronisch aktinische Dermatitis

Bei der chronisch aktinischen Dermatitis reagieren die Personen auf bestimmte Wellenlängenbereiche. Die stark juckenden Hautstellen verschwinden nicht wieder. Sie bleiben langfristig bestehen. Diese wohl schwerste Form einer Photoallergie kommt nur extrem selten vor.

Polymorphe Lichtdermatose (PLD)

Die häufigste Form ist die polymorphe Lichtdermatose. Die meisten kennen sie als „Sonnenallergie“. Sie tritt häufig bei Frauen zwischen 20 und 40 erstmals auf. Die Sonnenallergie kommt aber auch bei Männern vor. Erste Anzeichen und Sonnenallergie-Symptome zeigen sich einige Stunden bis mehrere Tage nach dem Sonnenkontakt. Nach ein paar Tagen verschwindet sie, wenn der Körper keiner Sonne mehr ausgesetzt ist. Ein typisches Symptom der Sonnenallergie ist ein massiver Juckreiz auf den Stellen, die in der Sonne waren. Es zeigen sich – Bläschen, Quaddeln, flächige Rötungen. Um eine PLD zu verhindern, sollte man die Haut sehr langsam an die Sonne gewöhnen. Es sollte Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor genutzt werden.

Mallorca Akne

Die sogenannte Mallorca-Akne zeigt sich zu Beginn einer starken UV-A- und UV-B-Bestrahlung. Auf dem Dekolleté, Schulterregion, Arme und Gesicht bilden sich rote Flecken, Knötchen, Papeln und starkjuckende Quaddeln. Der Grund der Mallorca-Akne ist nicht genau geklärt. Eine Theorie lautet, dass sich Hautveränderungen zeigen, wenn bestimmte Inhaltsstoffe von Kosmetika massiver UV-Bestrahlung ausgesetzt sind. Andere Untersuchungen sehen in der Mallorca-Akne eine schwache Form der polymorphen Lichtdermatose (PLD). Ausschlaggebend sind dabei die UV-A-Strahlen, die tief in die Haut eindringen. Die Schulmedizin therapiert die Hautveränderungen mit Antihistaminika.


Sonnenallergie eine echte Allergie?

Die Forscher sind bis heute nicht einig, ob die „Sonnenallergie“ eine Allergie ist. Einige Mediziner meinen, dass UV-Strahlen in der Haut eine eigentlich harmlose körpereigene Substanz in ein Allergen umwandeln. Diese so genannten Photoneoantigene aktivieren dann das Immunsystem. Dadurch kommt es zu einer allergischen Reaktion und krankhaften Hautveränderungen. Diesen Allergieauslöser im Körper konnte man bisher allerdings noch nicht nachweisen. Andere Wissenschaftler glauben, dass sich freie Radikale unter Sonnenlicht-Einfluss in der sensiblen Haut bilden.


Wie behandelt man die Sonnenallergie?

Die erste Maßnahme bei einer Sonnenallergie ist, unverzüglich in den Schatten zu gehen. In den Tagen danach sollte man sie wenn es geht meiden. Außerdem ist UV-Schutz wichtig, also Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Eis, Kühlpads, feuchtigkeitsspende Salben oder kühlende Umschläge mit Quark lindern den starken Juckreiz auf den betroffenen Stellen. Durch die Kühle ziehen sich die Gefäße zusammen und Symptome und Schwellungen klingen ab. In schweren Fällen sollte man einen Arzt aufsuchen.



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