Aufbau der Halswirbelsäule
Als Halswirbelsäule werden die gesamten Wirbel zwischen Kopf- und Brustwirbelsäule bezeichnet, wobei es sich bei fast allen Säugetieren – wie auch dem Menschen – konkret um sieben Halswirbel und ihre Bandscheiben handelt.
Diese Wirbel sind im Vergleich zu den Knochen der übrigen Wirbelsäulenabschnitte verhältnismäßig klein und fragil und werden vom Schädel her nach unten nummeriert (C1-C7). Aufgrund ihres im Vergleich zu den anderen Wirbeln unüblichen Aufbaus, haben die beiden ersten Halswirbel Eigennamen: Da der erste Wirbel als Schädel nächster Teil der Wirbelsäule den gesamten Kopf trägt, wird er in Anlehnung an die griechische Mythologie als „Atlas“ bezeichnet (Atlas, der Titan, der den Himmel auf seinen Schultern tragen musste).
Der zweite Halswirbel wird „Axis“ (griechisch für „Achse“) genannt und bildet zusammen mit dem Atlas die Kopfgelenke, wobei er in der Hauptsache die Drehung des Kopfes ermöglicht. Bei den weiteren Halswirbeln zeigt sich dagegen der typische Aufbau aus Wirbelkörper und Wirbelbogen.
Ebenso wie bei der übrigen Wirbelsäule liegen zwischen den Halswirbeln die so genannten Bandscheiben, durch welche die Wirbel flexibel untereinander verbunden werden und beweglich bleiben. Halt erfährt die Halswirbelsäule durch die Hals- und Rückenmuskulatur sowie durch mehrere Bänder, die eine stützende Funktion haben.
Neben dem entspringen im Halsbereich aus dem Rückenmark auf jeder Seite Rückenmarknerven („Spinalnerven“).
Die unteren vier Spinalnerven formen zusammen mit denen des ersten Brustsegments das so genannte Armgeflecht (Plexus brachialis), welches für die motorische Innervation der Schulter- und Brustmuskulatur sowie des Arms und der Hand sorgt.
HWS-Bereich gestört
Kommt es im Bereich der Halswirbelsäule zu Störungen, werden diese als „HWS-Syndrom“ bezeichnet.
Dabei ist die Diagnose im Prinzip recht ungenau, vielmehr handelt es sich um einen Sammelbegriff für verschiedene Beschwerden im Hals-Nackenbereich. Unterschieden wird zwischen aktuellen und chronischen HWS-Syndromen: Während erstere häufig auf Verletzungen (zum Beispiel Halswirbelsäulen-Schleudertrauma) zurückzuführen sind, liegt die Ursache für ein chronisches HWS-Syndrom meist in degenerativen Veränderungen.
HWS-Syndroms
Meist wird das Halswirbelsäulensyndrom in ein unteres, mittleres und oberes Syndrom unterschieden. An der oberen HWS handelt es sich sehr häufig um ziehende Schmerzen, die bis in den Kopf hinein ausstrahlen.
Es kann zu punktuellen, sehr stechenden Schmerzen am Hinterkopf oder seitlich auf dem Querfortsatz des zweiten Halswirbels kommen. In der Mitte der Halswirbelsäule haben viele Betroffene ein Gefühl der Instabilität, gerade wenn sie den Kopf in den Nacken bewegen, sowie ziehende Schmerzen, die bis hinunter zwischen die Schulterblätter gehen. Ebenso ist es möglich, dass Menschen nur Steifheit in diesem Bereich angeben und keine Schmerzen.
Die untere Halswirbelsäule kann quer über den letzten Halswirbel oder den ersten Brustwirbel schmerzen.
Oft gibt es auch Schmerzen direkt am Wirbelkörper, das als Stechen im Nacken beschrieben wird. Weiterhin werden Beschwerden zur Halswirbelsäule gerechnet, die seitlich hin zur Schulter gehen und meist beim Drehen des Kopfes auftreten oder die Drehung einschränken.
Diese werden häufig als Nackenverspannungen bezeichnet.
Neben den Kopfschmerzen sind Schwindel, Seh- und Hörstörungen (Ohrensausen, Tinnitus) möglich – wobei dies oft bei einem HWS-Syndrom infolge von psychischem Stress der Fall ist.
Liegt ein so genanntes Schleudertrauma vor, das häufig als Folge eines Autounfalls auftritt, zeigen sich oftmals zunächst keine Symptome – erst später treten Beschwerden im Nacken und Hinterkopfschmerzen sowie eine eingeschränkte Beweglichkeit der Halswirbelsäule auf (Rotationsproblem).
HWS-Syndrom durch Verspannungen
Auslöser der Beschwerden ist häufig eine Verspannung der Muskeln im Nackenbereich, welche in erster Linie durch Fehlhaltungen kommen.
Hauptgrund ist hier, dass viele Menschen die meiste Zeit des Tages in sitzender Haltung verbringen und dabei z.B. durch die Arbeit am PC ihre Position teilweise über Stunden verharren. In der Folge kommt es zu Verspannungen, Nackenschmerzen und Kopfschmerzen am Hinterkopf.
Dementsprechend sollte gerade bei einer sitzenden Tätigkeit unbedingt darauf geachtet werden, dass der Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist (richtige Schreibtischhöhe, Abstand zum Bildschirm etc.) und die Belastung durch das dauerhafte Sitzen mit regelmäßiger Bewegung ausgeglichen wird.
Möglich ist auch eine Fehlhaltung während des Schlafs, außerdem gehören negativer Stress sowie generell psychische Belastungen zu den Hauptverursachern von Verspannungen. Die Schulter- und Nackenmuskeln reagieren besonders schnell und stark auf Stress und Anspannung, wodurch es zu Nacken- und Kopfschmerzen kommen kann.
Veränderungen durch "Verschleiß"
In selteneren Fällen kann ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule die Ursache für ein HWS-Syndrom sein.
Bei dieser seltenen Form des Bandscheibenvorfalls – die am häufigsten die untere Halswirbelsäule betrifft – drückt das verlagerte Bandscheibengewebe auf eine oder mehrere Nervenwurzeln, wodurch es zu Nacken- bzw. Kopfschmerzen, Schwindel sowie in einigen Fällen zu einem Kribbeln in den Gliedern oder Taubheitsgefühlen kommt.
Der Verschleiß der Wirbelsäule zeigt sich beim Menschen regelmäßig in höherem Lebensalter. Hinzu kommen jedoch Risikofaktoren wie beispielsweise dauerhafte Fehlbelastungen (zum Beispiel langes Stehen oder Sitzen im Arbeitsalltag), mangelnde Bewegung oder Übergewicht.
Ist die Halswirbelsäule von dieser degenerativen Veränderung betroffen, zeigen sich in vielen Fällen zunächst gar keine Symptome. Im weiteren Verlauf treten teilweise große Nacken- und Kopfschmerzen sowie Bewegungseinschränkungen des Kopfes auf. Sind umliegende Nerven involviert, können die Schmerzen von der Halswirbelsäule über die Arme bis in die Fingerspitzen strahlen.
Da viele Menschen aufgrund der Schmerzen eine Schonhaltung einnehmen, kann es eventuell mit der Zeit außerdem zu sehr starken Verspannungen kommen.
Schleudertrauma - Beschleunigungsverletzung
Oft entsteht ein HWS-Syndrom durch Verletzungen oder Unfälle, wobei hier vor allem das sogenannte Schleudertrauma zu nennen ist. Bei diesem handelt es sich um eine pure Weichteilverletzung an der Halswirbelsäule, die durch plötzliche, starke Beugung und Überstreckung des Kopfs entsteht – typischerweise bei einem Auffahrunfall oder durch eine Sportverletzung .
Bildhaft für ein Schleudertrauma ist eine Bewegungseinschränkung des Kopfes bzw. der Halswirbelsäule durch die starke Verspannung der Muskulatur im Bereich des Nacken und des Halses, welche entweder direkt nach dem Unfall, aber sehr oft auch erst ein bis zwei Tage später auftritt.
Durch die Verspannungen kommt es dann zu Nacken- und Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit und Schlafstörungen.
Atlaslogie hilft
Nehmen wir nur ein Beispiel heraus, bei die schonende Methode Atlaslogie zum Einsatz kommt.
Schleudertrauma:
Ein Schleudertrauma kann eine Fehlstellung des Atlas hervorrufen oder eine bereits bestehende inkorrekte Stellung verstärken. Schleudertrauma (auch Beschleunigungsverletzung), nennt man alle Traumata, welche eine gewaltsame und rasche Vor- und Rückbewegung des Kopfes mit einer entsprechenden Zerrung des Halses hervorrufen. Ein Schleudertrauma kann durch einen Autounfall, schwere Schlageinwirkungen beim Sport aber auch durch einen banalen Sturz entstehen.
Menschen, die ein Schleudertrauma erlitten und die durch die herkömmlichen Behandlungen nicht mehr komplett gesundet sind, haben oft das Gefühl, dass trotz all den ärztlichen Untersuchen mit ihrem Nacken immer noch etwas nicht Ordnung ist, dass es einfach nicht mehr ist wie vorher!
Der häufig schon seit Geburt verschobene Atlas kann durch ein Schleudertrauma noch mehr verdreht und/oder seitlich verschoben werden. In dieser Lage kann er Rückenmark, Vertebral Arterie, Halsschlagader, verschiedene Gefäße Nerven und Lymphkanäle komprimieren.
Die Atlasfehlstellung kann sich nicht von selbst korrigieren, dazu braucht es eine externe Maßnahme. Ohne diese korrigierende Maßnahme entwickeln sich mit der Zeit die typischen chronischen Schleudertrauma-Beschwerden.
Schleudertrauma-Symptome:
- Einige mögliche Symptome oder Beschwerden nach einem Schleudertrauma:
- Nacken- und Hinterkopfschmerzen
- Gefühl eines schweren Kopfs
- Starke schmerzhafte Hals- und Nackenverspannungen
- Spannungskopfschmerzen, "drückende" Kopfschmerzen
- Migräne
- Missempfindungen in Gesicht und Armen
- Benommenheit, Gefühl nicht richtig präsent zu sein
- Hör- und Sehstörungen
- Konzentrations-, Gedächtnis- und Schlafstörungen
- Verunsicherung bis hin zu Angstzuständen
- Erhöhte Gereiztheit, gesteigerte Lärmempfindlichkeit
- Schwächegefühl, stark reduzierte Leistungsfähigkeit
- Schwindel, Gangunsicherheit
- Burnout Syndrom
- Depressionsartige Erscheinungen, Niedergeschlagenheit
Verkrampfte Nackenmuskulatur nach
Schleudertrauma:
Viele Schleudertraumapatienten haben die negative Erfahrung gemacht, dass die durch die plötzliche Vor- und Rückbewegung des Kopfes verursachten Schmerzen mit der Zeit nicht geringer wurden, sondern sich sogar noch verschlimmert haben und zu chronischen Beschwerden geworden sind
Der Grund dafür liegt - abgesehen von der falschen Ausrichtung der Halswirbel - in den vom Schleudertrauma-Ereignis ausgelösten Verkrampfungen der tiefen Nackenmuskulatur.
Die Nackenmuskulatur und die ventrale Halsmuskulatur bleiben nach der Überdehnung dauerhaft angespannt und entspannen sich auch nicht mehr Die Kopfbewegungen bleiben eingeschränkt und schmerzhaft.
Hier kann die Atlaslogie sehr hilfreich sein.
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