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AutorenbildAtlaslogist Claudio Hösl

Alpha-Gal-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung


Das Alpha-Gal-Syndrom (AGS) ist eine seltene, aber ernstzunehmende Allergie, die in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erlangt hat. Diese ungewöhnliche Erkrankung ist eine verzögerte allergische Reaktion auf das Zuckermolekül Galactose-α-1,3-galactose, kurz Alpha-Gal, das in Fleisch von Säugetieren vorkommt.


Im Gegensatz zu den meisten Lebensmittelallergien tritt die Reaktion beim Alpha-Gal-Syndrom erst einige Stunden nach dem Verzehr von Fleisch auf, was die Diagnose erschweren kann. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieses Syndroms.


Ursachen des Alpha-Gal-Syndroms


Die Hauptursache des Alpha-Gal-Syndroms ist der Biss einer Zecke, insbesondere der sogenannten Lone-Star-Zecke, die vorwiegend in den südlichen und östlichen Teilen der USA vorkommt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass auch andere Zeckenarten in Europa und Australien das Syndrom auslösen können.


Beim Biss der Zecke gelangt das Alpha-Gal-Molekül in den menschlichen Körper. Das Immunsystem erkennt dieses Molekül als fremd und bildet Antikörper dagegen. In der Folge kann es beim nächsten Kontakt mit Alpha-Gal – beispielsweise durch den Verzehr von rotem Fleisch (wie Rind, Schwein oder Lamm) oder Produkten, die tierisches Fett enthalten – zu einer allergischen Reaktion kommen. Diese Reaktion unterscheidet sich von typischen Lebensmittelallergien dadurch, dass sie nicht sofort, sondern erst nach 3 bis 6 Stunden auftritt.




Symptome des Alpha-Gal-Syndroms


Die Symptome des Alpha-Gal-Syndroms sind vielfältig und können in ihrer Intensität variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:


  1. Hautausschläge: Urtikaria (Nesselsucht) oder Angioödeme (Schwellungen der Haut und Schleimhäute) sind typische Hautreaktionen.

  2. Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenschmerzen treten häufig auf.

  3. Atembeschwerden: Asthma, Atemnot und Engegefühl in der Brust können sich entwickeln.

  4. Kreislaufprobleme: Schwindel, Ohnmacht und in schweren Fällen ein anaphylaktischer Schock, der lebensbedrohlich sein kann.

  5. Andere Symptome: Kopfschmerzen, Schwächegefühl und Herzklopfen sind ebenfalls möglich.


Die Verzögerung der Symptome nach dem Verzehr von Fleisch macht es schwierig, die Ursache der Allergie zu identifizieren. Daher wird das Alpha-Gal-Syndrom oft erst spät erkannt.




Diagnose und Behandlung


Die Diagnose des Alpha-Gal-Syndroms erfolgt in der Regel durch einen Allergietest, bei dem spezifische IgE-Antikörper gegen Alpha-Gal im Blut nachgewiesen werden. Ein ausführliches Patientengespräch ist ebenfalls wichtig, um den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und den Symptomen zu erkennen.


Behandlungsmöglichkeiten:


  1. Vermeidung: Der wichtigste Schritt bei der Behandlung des Alpha-Gal-Syndroms ist die strikte Vermeidung von rotem Fleisch und anderen tierischen Produkten, die Alpha-Gal enthalten. Auch Gelatine, die in einigen Medikamenten und Lebensmitteln vorkommt, kann problematisch sein.

  2. (siehe auch Blogbeitrag Mikronährstoffe)

  3. Medikamente: Antihistaminika können helfen, leichte Symptome wie Hautausschläge und Juckreiz zu lindern. Bei schwereren Reaktionen können Kortikosteroide und Adrenalin erforderlich sein. Personen mit Alpha-Gal-Syndrom sollten immer einen Adrenalin-Autoinjektor bei sich tragen, um im Falle eines anaphylaktischen Schocks schnell handeln zu können.

  4. Langfristige Überwachung: Da das Alpha-Gal-Syndrom sich im Laufe der Zeit verändern kann, ist eine regelmäßige Überprüfung durch einen Allergologen sinnvoll. In manchen Fällen können die Symptome nach mehreren Jahren abklingen, wenn kein weiterer Zeckenbiss erfolgt.


Fazit


Das Alpha-Gal-Syndrom ist eine komplexe und oft unterschätzte Allergie, die durch den Biss bestimmter Zeckenarten ausgelöst wird. Die Diagnose kann aufgrund der verzögerten Reaktion auf den Verzehr von rotem Fleisch schwierig sein. Eine frühzeitige Erkennung und strikte Vermeidung von Alpha-Gal-haltigen Lebensmitteln sind entscheidend, um schwere allergische Reaktionen zu verhindern. Wer in einem Risikogebiet lebt oder Symptome nach dem Verzehr von Fleisch bemerkt, sollte einen Allergologen aufsuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlungsmaßnahmen zu erhalten.

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